Pfarrgemeinde St. Johannes Evangelist Ursberg
Um Glaube und Wissenschaft zu fördern, plante Graf Wernher von Schwabegg und Balzhausen eine Klosterniederlassung auf seinem Herrschaftsgebiet. 1119 holte er Augustiner Chorherren nach Ursberg. Sechs Jahre später übergab er das Kloster der jungen Gemeinschaft der Prämonstratenser. Wahrscheinlich geschah diese Gründung in Anwesenheit des Ordensgründers, des Hl. Norberts von Xanten. Aus dem ersten Prämonstratenserkloster Süddeutschlands gingen vier Töchterkloster hervor: Roggenburg, Osterhofen, Schaftlarn und Neustift bei Freising.
Die im Kern romanische ehem. Klosterkirche (Weihe um 1230) befindet sich an der Nordseite des Klostergevierts. Nach schweren Beschädigungen während der Schwedenkriege wurde die Kirche saniert und unter dem Wettenhausener Stiftsbaumeister Joseph Dossenberg d. J. (1820-85) barockisiert. In dieser Zeit entstanden auch die Deckenfresken von Jakob Fröschle (1742-82) und Konrad Huber (1752-1830). Das Kloster wurde 1802 sakularisiert. Durch die Auflösung der ehemals selbständigen Pfarreien Oberrohr und Bayersried entstand die neue Pfarrei Ursberg, die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche. Seit 1884 befindet sich auf dem ehemaligen Klostergebiet das Dominikus-Ringeisen-Werk. Das Leben der Pfarrei wird durch die hier beheimateten Menschen mit Behinderungen und die Schwestern der St. Josefskongregation mitgeprägt.
Zentrales Bild der Kirche ist die überlebensgroße Kreuzigungsgruppe in der Mitte der Kirche. Das Kruzifix (um 1180) kam aus der Lombardei nach Ursberg, 1230 wurde es durch die Figuren der Muttergottes und des Hl. Johannes Ev. ergänzt. Es genießt durch ein Wunder große Verehrung und Anziehungskraft bis auf den heutigen Tag. Es zählt zu den ältesten und bedeutendsten Kunstwerken in Bayrisch-Schwaben.
Die Orgel ist eine Schöpfung des bedeutenden schwäbischen Orgelbauers Johann Nepomuk Holzhey (1741-1809).
2005 erschien im Passauer Kunstverlag Gregor Peda ein Kirchenführer und Postkarten, die im Pfarrbüro, an der Mutterhauspforte, der Klostergaststätte und im Ursberger Laden erworben werden können.
Kath. Pfarramt, St. Johannes Ev.
Prämonstratenserstr. 12
86513 Ursberg
Telefon: 08281 3443
Email: pg.mindeltal@bistum-augsburg.de
Pfarrgemeinde Heilig Kreuz Mindelzell
Die 1750 von Johann Kaspar Radmiller erbaute Kirche wurde von Franz Martin Kuen ausgemalt. Sie zählt zu den schönsten Rokokokirchen im süddeutschen Raum.
Kirchenführungen sind nach Voranmeldung möglich.
Mindelzell besitzt einen Kreuzpartikel, den 1230 der Probst von Ursberg, Konrad von Lichtenau, erhalten hat. Zum heiligen Kreuz von Mindelzell pilgerten bis zur Sakularisation über 50 Pfarreien. In der Blütezeit der Wallfahrt hatte die Bruderschaft zum Heiligen Kreuz mehrere tausend Mitglieder. Auch heute noch kommen Wallfahrer zum Heiligen Kreuz. Die Bruderschaft hat Mitglieder in ganz Deutschland. Sie pflegt vor allem das Freitagsgebet und steht auf diese Weise den verfolgten Christen in aller Welt bei.
Jeden Freitag findet um 19.15 Uhr ein Gottesdienst in der Pfarr- und Wallfahrtskirche statt. Anschließend wird den Teilnehmern des Gottesdienstes das Heilige Kreuz auferlegt. Der Pfarrgottesdienst am Sonntag ist im Wechsel mit der Pfarrei St. Vitus Balzhausen entweder um 8.30 Uhr oder um 10.00 Uhr.
Das Kath. Pfarramt Hl. Kreuz Mindelzell FON 08282/2717 erteilt jederzeit gerne Auskunft.